Girokonto

Was ist ein Girokonto?

27. Juni 2025

Lesedauer: 5 Min

Junge Frau in modernem Büro hält ihre Girokarte und tätigt am Laptop eine Online-Überweisung.

Wusstest du, dass es in Deutschland mehr Girokonten als Einwohner gibt? Ende 2021 hatten die Deutschen rund 113,9 Millionen Girokonten bei Landesbanken und Sparkassen, Kreditbanken und Genossenschaftsbanken. Und im Alltag läuft fast nichts mehr ohne. Aber was ist ein Girokonto und warum brauchst du überhaupt eins?

Auf den Punkt

  • Dein Girokonto ist im Alltag dein zentrales Verwaltungskonto. Darüber regelst du Geldeingänge, Überweisungen, Rechnungszahlungen und bargeldloses Bezahlen.
  • Du kannst jederzeit auf dein Geld zugreifen.
  • Ein Girokonto ist die Voraussetzung für einen unkomplizierten Zahlungsverkehr.
  • Daueraufträge und Lastschriften helfen dir, im Alltag Zeit zu sparen.
  • Manche Verträge – etwa für eine Wohnung, ein Handy oder Versicherungen – kannst du ohne Girokonto gar nicht erst abschließen.

Dein wichtigstes Bankkonto im Alltag

Ein Girokonto ist der Dreh- und Angelpunkt deiner Finanzen. Hier landet dein Gehalt, von hier aus gehen deine Rechnungen raus, und mit der zugehörigen Girocard kannst du bargeldlos zahlen. Einfach gesagt: Es sorgt dafür, dass dein Geld immer genau da ist, wo du es brauchst. Ein großer Vorteil: Du hast jederzeit Zugriff auf dein Geld – egal, ob du am Automaten Bargeld abhebst, online Rechnungen zahlst, Geld überweist oder mit dem Smartphone kontaktlos bezahlst.

Warum ist ein Girokonto unverzichtbar?

Ein Girokonto ist nicht nur ein Ort, an dem Geld lagert. Es bietet eine ganze Reihe von nützlichen Funktionen, die deinen Alltag erleichtern:

Online- und Mobile-Banking

Früher musste man für jede Überweisung in eine Bankfiliale gehen. Das war umständlich und zeitaufwendig. Heute geht das deutlich schneller – per App oder am Laptop. Du kannst jederzeit und überall auf dein Konto zugreifen, Überweisungen erledigen oder Daueraufträge einrichten. Manche Banken verlangen Gebühren für Extras wie Echtzeitüberweisungen oder SMS-TANs. Schau dir deshalb unbedingt das Preis- und Leistungsverzeichnis an!

Bargeld abheben und einzahlen

Bargeldlos ist praktisch – aber manchmal braucht man doch ein paar Scheine in der Tasche. An vielen Geldautomaten kannst du rund um die Uhr Bargeld abheben. Ob das tatsächlich kostenlos ist, hängt von deiner Bank und deinem Kontenmodell ab. Immer mehr Banken bieten außerdem mittlerweile die Möglichkeit, Geld an der Kasse im Einzelhandel abzuheben oder einzuzahlen.

Kartenzahlungen & Mobile Payment

Mit der Girocard – umgangssprachlich noch oft EC-Karte genannt – kannst du bequem im Supermarkt oder im Restaurant bezahlen, ganz ohne Bargeld. Noch moderner wird's mit kontaktlosem Bezahlen per Smartphone oder Smartwatch über Apple Pay oder Google Pay. Einfach das Gerät ans Terminal halten – fertig! Die Technik dahinter nennt sich NFC (Near Field Communication). Du hinterlegst einmalig deine Debit- oder Kreditkarte in der App – beim iPhone in der Wallet-App, bei Android über Google Pay – und kannst anschließend sicher und schnell mit deinem Gerät bezahlen.

Automatische Zahlungen

Stell dir vor, du müsstest jeden Monat selbst daran denken, deine Miete oder Stromrechnung zu überweisen. Mit einem Girokonto übernehmen das Daueraufträge und Lastschriften für dich – ganz automatisch. So wird nichts vergessen und du sparst dir Zeit. Ein Dauerauftrag wird von dir selbst eingerichtet und regelmäßig an einen festen Empfänger – zum Beispiel deinen Vermieter – ausgeführt. Bei einer Lastschrift dagegen darf der Zahlungsempfänger den Betrag mit deiner Erlaubnis von deinem Konto abbuchen. Wichtig zu wissen: Unberechtigte Lastschriften kannst du innerhalb von acht Wochen zurückbuchen lassen.

Dispokredit – praktisch, aber mit Vorsicht

Viele Banken bieten einen Dispositionskredit an, kurz Dispo. Damit kannst du dein Konto überziehen, falls das Geld mal knapp wird. Bevor dir deine Bank einen Dispo einräumt, prüft sie zunächst deine Bonität, zum Beispiel über eine Schufa-Auskunft. Wenn du eine gute Zahlungshistorie und regelmäßige Einnahmen nachweisen kannst, gewährt dir die Bank in der Regel einen Dispokredit in Höhe von zwei bis drei Monatsgehältern. Klingt praktisch, kann aber teuer werden – denn die Zinsen sind oft hoch. Falls du vorab schon weißt, dass du hin und wieder auf einen Dispo zurückgreifen musst, solltest du bei der Wahl des Girokontos unbedingt die Konditionen für den Dispo vergleichen. Die bessere Alternative? Ein kleiner Notgroschen auf einem separaten Sparkonto.

Vorteile

  • Flexibilität: Du kannst jederzeit auf dein Geld zugreifen.
  • Sicherheit: Dein Geld ist geschützt. Wenn du dein Portemonnaie samt Karten verlierst, ist dein Geld trotzdem sicher auf dem Konto.
  • Einfaches Bezahlen: Ob im Supermarkt, Restaurant oder online – mit der zugehörigen Karte oder deinem Smartphone bezahlst du schnell und sicher.
  • Automatische Zahlungen: Daueraufträge und Lastschriften sorgen dafür, dass du deine Rechnungen ohne Aufwand pünktlich zahlst.
  • Dispositionskredit: Falls du kurzfristig finanzielle Engpässe hast, kannst du dein Konto überziehen. Aber Vorsicht: Die Zinsen dafür sind meist hoch. Deshalb sollte ein Dispo nur eine kurzfristige Ausnahme bleiben

Lohnt sich ein Girokonto zum Sparen?

Ein Girokonto ist in erster Linie für deine Zahlungen gedacht. Als Sparkonto eignet es sich nicht wirklich, denn die meisten Girokonten bieten entweder gar keine Zinsen oder nur extrem geringe Beträge. Wenn du dein Geld langfristig vermehren willst, sind Alternativen wie Tagesgeldkonten, Festgeldkonten oder ETFs oft die bessere Wahl.

Wenn du von Anfang an Struktur willst, kannst du dich schon bei der Kontoeröffnung für das sogenannte 3-Konten-Modell entscheiden. Bei diesem Kontomodell regelst du deine Bankgeschäfte und deine Gehaltseingänge über dein Verwaltungskonto, also dein Girokonto; nutzt für Freizeitausgaben des täglichen Lebens ein Unterkonto als Spaßkonto und baust dir mit einem Sparkonto, zum Beispiel einem Tagesgeldkonto, einen Notgroschen auf.

Nachteile

  • Gebühren: Viele Banken verlangen Kontoführungsgebühren, insbesondere wenn du keinen regelmäßigen Geldeingang hast. Kostenlose Konten gibt es oft nur unter bestimmten Bedingungen.
  • Hohe Dispo-Zinsen: Der Dispositionskredit kann praktisch sein, aber die Zinsen dafür sind oft sehr hoch. Hier solltest du genau aufpassen und deinen Dispo nicht zur Gewohnheit werden lassen.
  • Eingeschränkte Sparmöglichkeiten: Ohne Zinsen verliert dein Guthaben durch die Inflation über die Zeit an Wert. Ein separates Sparkonto ist daher ratsam.
  • Gebühren für Bargeldabhebungen: Wenn du nicht bei deiner Hausbank Geld abhebst, können Gebühren anfallen. Das kann unter Umständen ganz schön teuer werden. Einige Banken bieten zwar kostenlose Abhebungen an, aber längst nicht überall.

Ein Girokonto ist die Grundlage für deine Finanzen – in jeder Lebenssituation. Ob gebührenfrei, mit niedrigen Dispozinsen oder optimaler Bargeldverfügbarkeit – die Wahl des richtigen Kontos vor der Kontoeröffnung kann dir viel Geld und Ärger ersparen. Übrigens kannst du das Girokonto auch als Gemeinschaftskonto führen und so gemeinsam mit anderen Befugten die Einnahmen und Ausgaben innerhalb deiner Partnerschaft, WG oder Familie verwalten.

Häufig gestellte Fragen

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