Festgeld

Einfach erklärt: Was ist ein Festgeldkonto und wie funktioniert es?

27. Juni 2025

Lesedauer: 7 Min

Mann am Schreibtisch zählt Münzen neben einem Glas voller Münzen und Tablet mit steigendem Kursdiagramm.

Du möchtest dein Geld vermehren und dabei möglichst kein Risiko eingehen? Dann ist ein Festgeldkonto genau das Richtige für dich. Wir erklären dir kurz und verständlich, was ein Festgeldkonto ist und wie es funktioniert.

Auf den Punkt

  • Das Festgeldkonto ist eine Anlageform, bei der du einen festgelegten Geldbetrag für eine festgelegte Laufzeit zu einem festgelegten Zinssatz anlegst.
  • Nach der Laufzeit erhältst du deinen Anlagebetrag samt Festgeldzinsen wieder zurück.
  • Festgeld gehört zu den sichersten Formen der Geldanlage, hat aber den Nachteil, dass du während der Laufzeit nicht über das Geld verfügen kannst.

Was ist ein Festgeldkonto?

Vielleicht möchtest du dein Geld zwar anlegen, aber nicht in Aktien oder Fonds, weil dir das zu unsicher ist. Stattdessen suchst du eine Möglichkeit, dein Geld sicher zu verwahren und dabei trotzdem Zinsen zu erhalten – sei es als Rücklage oder als Bestandteil deiner Altersvorsorge. Genau hier kommt Festgeld ins Spiel: Damit erhältst du eine feste Verzinsung ohne Kursschwankungen.

Einer der größten Vorteile von Festgeld als Anlageform ist daher seine Planbarkeit. Während Tagesgeldzinsen sich ändern können und Wertpapiere an der Börse schwanken, bleibt hier alles wie vereinbart. Beim Festgeldkonto (auch “Termingeld”) legst du zu Beginn alles fest: den Anlagebetrag, die Laufzeit und den Zinssatz. Du weißt also genau, wie lange du dein Geld anlegen und welche Zinserträge du am Ende dieser Laufzeit erhalten wirst.

Festgeld ist nicht gleich Festgeld

Bevor du dein Geld für einen festgelegten Zeitraum anlegst, solltest du die Angebote der Banken genau vergleichen – denn es gibt teils erhebliche Unterschiede. Manche Banken verlangen eine Mindestanlage von 500 €, andere starten erst ab 5.000 € oder sogar 10.000 €. Auch der Zeitpunkt der Zinsgutschrift spielt eine Rolle: Manche Institute zahlen die Zinsen erst am Ende der Laufzeit aus, andere schreiben sie regelmäßig gut. Nur wenn die Zinsen nicht ausgezahlt, sondern automatisch dem Anlagebetrag zugeschlagen und mitverzinst werden, entsteht ein Zinseszinseffekt.

Zudem lohnt sich ein Blick auf den Standort der Bank. Ausländische Banken bieten dir vielleicht besonders attraktive Zinsen. Doch Vorsicht: Während dein Geld bei einer deutschen Bank meist durch die gesetzliche Einlagensicherung abgesichert ist, greifen bei ausländischen Anbietern teilweise andere Sicherungssysteme – oft ebenfalls seriös, aber mit abweichenden Details. Außerdem können Angebote Zusatzbedingungen wie die gleichzeitige Eröffnung eines Depots oder den Erwerb anderer Produkte enthalten.

Stolpersteine beim Festgeld

So sicher Festgeld auch ist – ganz ohne Fallstricke kommt diese Anlageform nicht aus. Sei dir vorab bewusst, dass du über die Dauer der Anlage nicht an dein Geld kommst. Wenn du kurzfristig auf dein Erspartes zugreifen musst, stehst du vor verschlossenen Türen. Eine vorzeitige Kündigung ist in der Regel ausgeschlossen – sondern nur in Ausnahmefällen oder aus Kulanz möglich, meist mit Zinsverlust.

Auch automatische Verlängerungen können zur Falle werden, wenn du Fristen zur Kündigung oder Umschichtung verpasst. Manche Banken legen dein Festgeld nach Ablauf ohne Rückfrage einfach wieder an – und das nicht selten zu schlechteren Konditionen. Du solltest also unbedingt aktiv werden, sonst verschenkst du bares Geld. Deshalb ist es wichtig, dass du das Kleingedruckte sorgfältig liest und nur so viel Geld anlegst, wie du wirklich über die gesamte Laufzeit entbehren kannst.

Festgeld vs. Tagesgeld – wofür soll ich mich entscheiden?

Auf einem Tagesgeldkonto legst du dein Geld ebenfalls verzinst an. Was ist nun der Unterschied zum Festgeldkonto und was passt besser zu dir?

  • Festgeld hat oft höhere Zinsen: Zudem sind die Zinssätze festgeschrieben, du weißt also, was du am Ende bekommst. Tagesgeld hingegen hat “variable Zinsen”, sie können also steigen, aber auch fallen, wenn sich die Zinspolitik ändert.
  • Dafür ist Tagesgeld flexibler: Während dein Geld auf dem Festgeldkonto für eine bestimmte Laufzeit festgeschrieben wird – du also nicht ohne Weiteres drankommst, wenn du es brauchst – kannst du jederzeit über dein Tagesgeld verfügen und es auf dein Girokonto überweisen.
  • Sicher sind beide: Tagesgeld und Festgeld gehören zu den sichersten Formen der Geldanlage, denn Guthaben bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank werden durch die Einlagensicherung im Europäischen Wirtschaftsraum geschützt.

Mit einer geschickten Kombination aus beiden Anlageformen kannst du für dich eine sinnvolle Strategie nutzen: kurzfristige Rücklagen aufs Tagesgeld, mittel- bis langfristige Beträge ins Festgeld.

Wie findest du das richtige Festgeldkonto?

Ein Festgeldkonto ist schnell eröffnet. Bevor du startest, lohnt sich ein Vergleich der Konditionen unterschiedlicher Anbieter. Achte bei der Auswahl auf Laufzeit, Mindestanlage, Zinsauszahlung (während der Laufzeit oder am Ende), Einlagensicherung und mögliche Zusatzbedingungen.

Häufig gestellte Fragen

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