3-Konten-Modell: Für mehr Ordnung in deinen Finanzen
27. Juni 2025
Lesedauer: 7 Min

Inhaltsverzeichnis
27. Juni 2025
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Am Monatsanfang ist das Konto voll – und am Monatsende fragst du dich, wo das ganze Geld geblieben ist? Fixkosten, Freizeit und Sparziele fordern alle ihren Anteil. Damit du dabei nicht den Überblick verlierst, zeigen wir dir, wie du mit dem 3-Konten-Modell clever haushalten, dir Rücklagen aufbauen und trotzdem ohne schlechtes Gewissen genießen kannst.
Auf den Punkt
- Mit einem Mehrkontenmodell verschaffst du dir einen besseren Überblick über deine Finanzen, indem du dein Geld auf verschiedene zweckgebundene Konten aufteilst.
- Beim 2-Konten-Modell werden Konsumausgaben und Ersparnisse getrennt verwaltet.
- Das 3-Konten-Modell ergänzt diese Struktur um ein separates Freizeitkonto.
Was ist das 3-Konten-Modell?
Eine gute Finanzorganisation ist der Schlüssel zu finanzieller Sicherheit. Wenn du deine Einnahmen und Ausgaben clever strukturierst, kannst du leichter sparen und spontane Ausgaben besser kontrollieren. Doch wie viele Konten brauchst du dafür eigentlich?
Eine pauschale Antwort gibt es nicht; in der Regel empfiehlt sich jedoch mindestens ein Zwei-, besser noch ein Drei-Konten-Modell. Letzteres erleichtert dir im Alltag die Finanzplanung und basiert auf einer klaren Aufteilung deines Einkommens auf drei Konten, die alle eine festgelegte Funktion erfüllen:
Dein Gehalt und sonstige Einnahmen gehen auf deinem Gehaltskonto, einem Girokonto, ein. Dieses dient als Verwaltungskonto für deine Konsumausgaben und ist dein zentrales Konto für regelmäßige finanzielle Verpflichtungen wie Miete, Strom, Versicherungen und Abos. Zusätzlich nutzt du bei diesem Modell zwei Unterkonten – zum Beispiel ein Tagesgeldkonto zum Sparen und ein Girokonto als Spaßkonto.
Auf dem Sparkonto bildest du Rücklagen für Notfälle oder auch größere Anschaffungen. Empfehlenswert sind Rücklagen in Höhe von mindestens drei Nettomonatsgehältern. So vermeidest du in Ausnahmesituationen eine finanzielle Überlastung.
Dein Spaßkonto ist für alle variablen und persönlichen Ausgaben reserviert. Du kannst das Geld auf diesem Konto guten Gewissens ausgeben, da deine Verpflichtungen und Sparziele bereits abgedeckt sind.
Vorteile
- Die klare Trennung von Fixkosten, Notgroschen und Freizeitgeld verhilft dir zu einer besseren Finanzübersicht.
- Du vermeidest unkontrollierte Ausgaben, indem du dein Geld gezielt aufteilst und Budgets nutzt.
- Du erlangst finanzielle Sicherheit, indem du für Notfälle und größere Anschaffungen sparst.
- Daueraufträge für Fixkosten und Sparpläne automatisieren deine Finanzverwaltung und reduzieren deinen Aufwand. Viele Banken bieten mittlerweile smarte Budgetierungs- und Sparplanfunktionen an.
- Dein monatliches Budget für Freizeit schärft dein Bewusstsein für Ausgaben.
Vorbereitung ist alles – besonders bei Mehrkontenmodellen
Bevor du im Alltag mit dem 3-Konten-Modell durchstartest und damit auch ohne Haushaltsbuch den Überblick behältst, solltest du dir erst einmal Klarheit über deine finanzielle Situation verschaffen.
Sei unbedingt ehrlich zu dir selbst: Wie hoch sind Gehalt und weitere Einnahmen und welche monatlichen Verbindlichkeiten hast du? Anschließend legst du deine Sparrate fest und bestimmst, wie viel Geld dir nach Abzug deiner Kosten monatlich zur freien Verfügung steht. Richte am besten einen Dauerauftrag ein: Sobald dein Gehalt kommt, fließt ein Teil davon automatisch auf deine Unterkonten. So gerätst du gar nicht erst in Versuchung, dein eigenes Budget zu überschreiten!
Das persönliche Budget ist sehr individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine bewährte Faustregel ist die 50-30-20-Regel: Demnach sollten 50 Prozent deiner Einnahmen auf deinem Haushaltskonto verbleiben, um laufende Kosten zu decken. Anschließend kannst du mit 30 Prozent deiner Einnahmen Rücklagen bilden und 20 Prozent stehen dir zur freien Verfügung auf deinem Spaßkonto.
Falls deine Fixkosten mehr als 50 Prozent deiner Einnahmen ausmachen, solltest du dennoch zunächst deine Fixkosten decken und deine Sparrate – wenn möglich – ebenfalls einplanen, um deine finanzielle Stabilität zu sichern.
Für wen eignet sich das 3-Konten-Modell und für wen nicht?
Um das 3-Konten-Modell optimal nutzen zu können, solltest du zunächst über ein regelmäßiges Einkommen verfügen, damit du feste Daueraufträge einrichten kannst. Außerdem braucht es Disziplin – besonders, um das Geld auf dem Sparkonto nicht für kurzfristige Wünsche auszugeben.
Das Modell kann schwierig umzusetzen sein, wenn dein Einkommen sehr niedrig oder deine Fixkosten sehr hoch sind. In diesem Fall solltest du versuchen, im ersten Schritt deine Fixkosten zu senken und langfristig dein Einkommen zu erhöhen, damit dir nach Abzug deiner Verbindlichkeiten noch Geld zum Sparen und für deine Freizeit bleibt.
Wenn dein Einkommen unregelmäßig ist, weil du beispielsweise selbstständig bist oder saisonal arbeitest, kalkuliere mit einem Durchschnittseinkommen und halte einen ausreichenden Puffer auf deinem Verwaltungskonto vor, damit deine Fixkosten jederzeit gedeckt sind.
Nachteile
- Das Ordnen deiner Finanzen sowie die Eröffnung und Verwaltung von drei Konten erfordert besonders am Anfang erst einmal etwas Zeit.
- Falls Banken Kontoführungsgebühren verlangen, könnten zusätzliche Kosten anfallen.
- Das Modell funktioniert nur, wenn du konsequent Geld auf die richtigen Konten verteilst und dich an deine selbst festgelegten Budgets hältst.
- In manchen Monaten können die festen Aufteilungen könnten unpraktisch sein.
Gemeinsames Konto in der Partnerschaft oder Ehe: Funktioniert das 3-Konten-Modell?
Das 3-Konten-Modell folgt keinen strikten Regeln, sondern lässt sich an dein Leben anpassen. Wenn du beispielsweise in einer langfristigen Partnerschaft oder Ehe lebst, kannst du dich mit deiner Partnerin oder deinem Partner für ein Gemeinschaftskonto entscheiden, auf das eure Einnahmen eingehen und von dem ihr eure Fixkosten bezahlt.
Wichtig ist, dass du zuvor über deine Finanzziele sprichst und ihr gemeinsam Budgets festlegt. Was geht vom Gemeinschaftskonto ab und welche Ausgaben sind individuelle Belastungen? Das restliche Geld wird entweder 50:50 oder nach einem vorher vereinbarten Verhältnis per Dauerauftrag auf eure Privatkonten verteilt. Das Geld auf deinem Konto steht dir dann zur freien Verfügung – für deine individuellen Sparziele und Freizeitaktivitäten.