Festgeld

Wie lange sollte das Geld auf einem Festgeldkonto liegen?

27. Juni 2025

Lesedauer: 6 Min

Zwei Sanduhren auf Glaspodesten auf einem Konferenztisch, im Hintergrund zwei Geschäftsleute im Gespräch.

Festgeld klingt verlockend: einmal Geld anlegen, attraktive Zinsen sichern und sich entspannt zurücklehnen. Doch bevor du dein Erspartes fest parkst, stellt sich die Frage: Wie lange eigentlich? Die richtige Laufzeit hängt von deinen Zielen, der Zinssituation und einem wichtigen Punkt ab – deiner Geduld.

Auf den Punkt

  • Wähle die Laufzeit nach deinen Zielen und der Zinsentwicklung.
  • Kurze Laufzeiten bieten Flexibilität, lange Laufzeiten bringen oft höhere Zinsen.
  • Die Inflation kann langfristig den realen Ertrag schmälern.
  • Mit einer Staffelung kannst du dein Risiko verteilen und flexibel bleiben.

Wie funktionieren Laufzeiten bei Festgeld?

Ein Festgeldkonto funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Du legst einen bestimmten Betrag für eine feste Zeit an und bekommst dafür garantierte Zinsen. Die Laufzeiten reichen von wenigen Monaten bis hin zu zehn Jahren – mit einem entscheidenden Haken. Während der Laufzeit kommst du in der Regel nicht an dein Geld. Vorzeitige Kündigungen sind meist nicht möglich oder nur mit finanziellen Einbußen verbunden. Die Grundregel lautet: Je länger du dein Geld anlegst, desto höher sind die Zinsen. Aber lohnt sich das wirklich immer?

Welche Laufzeit lohnt sich für wen?

Kurzfristige Anlage (6–12 Monate): Flexibilität vor Rendite

Wenn du dein Geld nicht zu lange festlegen willst, sind kurze Laufzeiten zwischen sechs und zwölf Monaten eine gute Wahl. Das ist vor allem sinnvoll, wenn:

  • du das Geld bald brauchst, z. B. für eine größere Anschaffung.
  • du unsicher bist, wie sich die Zinsen entwickeln.
  • du flexibel bleiben willst, falls sich bessere Anlagechancen ergeben.

Allerdings sind die Zinsen für kurze Laufzeiten meist niedriger als bei längeren Anlagen.

Mittelfristige Anlage (2–5 Jahre): Balance aus Sicherheit und Rendite

Du hast einen bestimmten Zeitraum im Blick, in dem du das Geld nicht brauchst? Dann könnte eine mittelfristige Anlage die beste Lösung sein. Sie eignet sich, wenn:

  • du dein Kapital für einen festen Zweck ansparen willst, z. B. für eine Immobilie.
  • du solide Zinsen mit noch vertretbarer Bindung kombinieren möchtest.
  • du nicht das Risiko eingehen willst, zu lange an einen Zinssatz gebunden zu sein.

Langfristige Anlage (ab 5 Jahre): Maximale Zinsen, aber weniger Flexibilität

Langfristiges Festgeld kann attraktiv sein, weil die Zinsen hier oft am höchsten sind. Doch Vorsicht:

  • Falls die Zinsen in der Zukunft steigen, hast du Pech gehabt und kannst nicht darauf reagieren.
  • Dein Geld ist für eine lange Zeit blockiert – das kann problematisch werden, falls du es doch früher brauchst.
  • Die Inflation kann langfristig den realen Wert deiner Zinsen mindern.

Lange Laufzeiten lohnen sich vor allem, wenn du sicher bist, dass du das Geld nicht brauchst und mit der aktuellen Verzinsung zufrieden bist.

Zinsentwicklung und Inflation beachten

Bevor du dich für eine Laufzeit entscheidest, solltest du die aktuelle Zinslage im Blick haben: Wenn die Zinsen hoch sind und voraussichtlich sinken, kann eine längere Laufzeit sinnvoll sein. Wenn die Zinsen niedrig sind und steigen könnten, solltest du dich nicht zu lange binden. Die Inflation ist ein wichtiger Faktor: Je länger das Geld festliegt, desto mehr kann die Kaufkraft leiden.

Flexibilität bewahren: Staffelstrategien

Eine clevere Strategie, um von verschiedenen Zinssituationen zu profitieren, ist die Staffelung. Das bedeutet, dass du dein Geld auf mehrere Festgeldkonten mit unterschiedlichen Laufzeiten aufteilst.

Ein Beispiel:

  • 1/3 des Kapitals für 1 Jahr anlegen
  • 1/3 für 3 Jahre
  • 1/3 für 5 Jahre

So hast du regelmäßig frei werdendes Kapital und kannst flexibel auf Zinsschwankungen reagieren.

Weitere Artikel