Kinderkonto

Was ist ein Kinderkonto und warum braucht es dein Kind?

27. Juni 2025

Lesedauer: 5 Min

Kind und Erwachsener setzen gemeinsam eine Münze in ein rosafarbenes Sparschwein auf dem Holzfußboden.

Das Sparschwein ist meist nur noch Deko. Heute lernen Kinder den Umgang mit Geld deutlich moderner – mit einem eigenen Konto. Das Kinderkonto, auch Schüler- oder Taschengeldkonto genannt, ermöglicht deinem Kind einen smarten Einstieg in die Finanzwelt und bringt ihm spielerisch den verantwortungsbewussten Umgang mit Geld bei. Wir verraten dir, wann es sinnvoll ist und worauf du bei der Eröffnung achten solltest.

Auf den Punkt

  • Mit einem Kinderkonto lernt dein Kind schon früh den verantwortungsbewussten Umgang mit Geld.
  • Das Kinderkonto funktioniert auf Guthabenbasis. Dein Kind kann nicht mehr Geld ausgeben, als auf dem Konto zur Verfügung steht.
  • Bei vielen Anbietern sind das Kinderkonto sowie der dazugehörige Service kostenlos.
  • Die meisten Kinderkonten entwickeln sich automatisch mit und werden zu Jugendkonten mit mehr Services.
  • Kinder erhalten eine eigene Karte zum Bezahlen und können an vielen Geldautomaten kostenlos Geld einzahlen oder abheben.
  • Du hast Einblick in die Finanzen deines Kindes und behältst bis zum 18. Lebensjahr die Kontrolle über das Konto.

Was ist ein Kinderkonto?

Ein Kinderkonto ist ein Girokonto, das vollständig auf die Bedürfnisse von Kindern – und Eltern – zugeschnitten ist. Mit diesem Konto ermöglichst du deinem minderjährigen Nachwuchs schon frühzeitig, verantwortungsbewusst mit Geld umzugehen – ganz ohne Risiko. Das Kinderkonto kann nur von den gesetzlichen Vertretern, also den Eltern oder Erziehungsberechtigten eröffnet werden. Dafür hast du bis zum vollendeten 18. Lebensjahr die Kontrolle über das Konto und hast somit auch die Bankkarte, das Online-Banking und weitere Services im Blick.

Wann ergibt ein Kinderkonto Sinn?

Du kannst deinem Kind bei vielen Anbietern bereits ab der Geburt ein Konto eröffnen, allerdings dient das bis zum vollendeten siebten Lebensjahr nur zum Sparen. Das liegt daran, dass dein Kind bis dahin rechtlich als geschäftsunfähig gilt und keine Verträge abschließen darf. Da sind auch die Süßigkeiten am Kiosk oder die bunte Zeitschrift im Regal keine Ausnahme. Auf diesem Konto kannst du also zum Beispiel zunächst die Geldgeschenke an dein Kind sammeln. Allerdings sind die Zinsen meist sehr gering und viele Banken verzichten inzwischen ganz auf Verzinsung. Je nach Höhe der Geldgeschenke kann es sich deshalb lohnen, das Geld anders anzulegen, zum Beispiel auf einem Festgeld- oder Tagesgeldkonto oder in einem Depot.

Erste finanzielle Unabhängigkeit

Ab dem siebten Lebensjahr gilt dein Kind als beschränkt geschäftsfähig. Dann greift der sogenannte Taschengeldparagraf (§110 BGB). Das bedeutet, dass sich dein Kind von seinem Taschengeld auch ohne deine Zustimmung kleinere Dinge wie Zeitschriften, Süßigkeiten oder kleine Spielzeuge kaufen darf. Und auch wenn dein Kind älter wird und größere Wünsche hat, kannst du unbesorgt sein. Das Konto funktioniert auf Guthabenbasis. Dein Kind kann also nicht versehentlich in eine Schuldenfalle tappen.

Ab wann du die zum Kinderkonto gehörende Prepaid-, Debit- oder Girocard aushändigst, entscheidest du selbst. Dabei spielen sowohl die Vorgaben der Bank als auch die Reife deines Kindes eine Rolle. Wichtig ist, dass ihr vorher gemeinsam über den Umgang mit Geld gesprochen habt und klare Regeln für die Nutzung der Karte festlegt. Sobald dein Kind die Bankkarte hat, kann es damit Geld einzahlen, abheben oder selbstständig bezahlen – natürlich nur im Rahmen des verfügbaren Guthabens.

Achtung: Wenn du das Kinderkonto bei einer Direktbank eröffnest, kann dein Kind möglicherweise keine Geldgeschenke oder Taschengeld am Automaten oder in einer Filiale einzahlen. An dieser Stelle lohnt es sich außerdem, die verschiedenen Angebote zu vergleichen und nicht direkt bei deiner Hausbank ein Konto zu eröffnen. So findest du das passende Kinderkonto für deinen Nachwuchs.

Finanzielle Bildung – ohne Risiko

Die ersten finanziellen Schritte deines Kindes können sich auch für dich aufregend anfühlen. Aber keine Sorge, auch wenn du das Konto im Namen deines Kindes eröffnest, hast du bis zur Volljährigkeit die volle Kontrolle darüber. Je nach Anbieter können sich die Leistungen unterscheiden. Ein paar Basics sollte jedoch jedes Konto mitbringen: Bei vielen Geldinstituten kannst du festlegen, wie viel Geld dein Kind maximal abheben darf. Zudem sollte das Konto auch für Online- und Mobile Banking ausgelegt sein. So hast du die Kontobewegungen deines Kindes immer im Blick.

Im Laufe seiner Entwicklung hat dein Kind unterschiedliche Anforderungen an sein Konto – und die Anbieter wissen das. Je nach Alter schalten die Banken dann für ihre jungen Kunden zum Beispiel das Online-Banking frei oder ergänzen ihr Angebot auf Wunsch durch kostenlose Prepaid-Kreditkarten. So kann dein Kind Schritt für Schritt finanzielle Verantwortung übernehmen und bewusste Entscheidungen treffen.

Das Konto, das mitwächst

Sobald dein Kind volljährig ist, stellt sich die Frage: Was passiert nun mit dem Konto? Die Geldinstitute wandeln das Kinderkonto meist automatisch in ein Nachfolgekonto oder reguläres Girokonto um. Ab diesem Zeitpunkt hat dein Kind selbst die volle Kontrolle über sein Konto. Dann kann dein Kind zusätzliche digitale Funktionen im Online-Banking und weitere Verträge abschließen oder auch bei ausreichender Bonität einen Dispokredit beantragen, sofern die Bank diesen einräumt. Unter bestimmten Voraussetzungen – zum Beispiel Ausbildung oder Studium – bleibt das Konto deines Kindes oft weiterhin kostenfrei. So ein Kinderkonto klingt richtig gut, oder? Wir zeigen dir, worauf du achten musst, wenn du ein Kinderkonto eröffnen möchtest.

Häufig gestellte Fragen

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