Kinderkonto

So eröffnest du ein Kinderkonto: Schritt für Schritt

27. Juni 2025

Lesedauer: 5 Min

Frau mit Kleinkind im Schoß lächelt vor dem Laptop und erkundet Finanzangebote fürs Kinderkonto.

Das erste eigene Konto für dein Kind: Diese Entscheidung ist nicht nur für dich, sondern vor allem für dein Kind ein großer Schritt. Mit einem Kinderkonto legst du den Grundstein für die finanzielle Bildung deines Kindes. Wir zeigen dir, wie du Schritt für Schritt vorgehst, wenn du ein Kinderkonto eröffnen möchtest.

Auf den Punkt

  • Überlege dir, ab wann dein Kind ein eigenes Konto nutzen soll.
  • Vergleiche verschiedene Banken – nicht jede Hausbank bietet das beste Kinderkonto.
  • Zur Eröffnung brauchst du deinen Ausweis und die Geburtsurkunde deines Kindes.
  • Alle Erziehungsberechtigten müssen zustimmen – bei alleinigem Sorgerecht: Nachweis mitbringen.
  • Stell einen Freistellungsauftrag, damit keine Steuern auf Zinsen abgeführt werden.

Schritt 1: Klär für dich, ab wann ein Kinderkonto infrage kommt

Bevor du ein Kinderkonto eröffnest, solltest du überlegen, welche Funktionen für dich und dein Kind sinnvoll sind. Denn du solltest nicht nur die Bedürfnisse deines Kindes beachten, sondern auch daran denken, dass du die ersten finanziellen Schritte deines Kindes natürlich begleiten möchtest. Ist dein Kind noch jünger, geht es dir möglicherweise erst einmal nur darum, Geldgeschenke zu sammeln oder langfristig zu sparen. Dann genügt ein einfaches Sparkonto oder ein Tagesgeldkonto, auf das nur du als Elternteil zugreifen kannst.

Tatsächlich gibt dir das deutsche Recht einen guten Anhaltspunkt, ab wann du deinem Kind kleine finanzielle Entscheidungen überlassen kannst. Denn ab dem siebten Geburtstag gilt dein Kind rechtlich als beschränkt geschäftsfähig und dann greift der sogenannte Taschengeldparagraf (§ 110 BGB). Das bedeutet: Es darf kleinere Käufe selbst tätigen, solange das Geld aus dem eigenen Budget kommt – etwa dem Taschengeld. Dann kann es sinnvoll sein, ein aktives Kinderkonto zu eröffnen – ein sogenanntes Taschengeldkonto. Damit kann dein Kind dann auch selbst kleine Beiträge verwalten.

Schritt 2: Wähle die Bank mit Blick auf Alltag und Zukunft

Die Auswahl der passenden Bank ist mehr als nur ein Preisvergleich. Natürlich ist es praktisch, das Kinderkonto einfach bei deiner Hausbank zu eröffnen – aber nicht immer ist das auch tatsächlich die beste Option. Bevor du das Kinderkonto eröffnest, solltest du dir Gedanken darüber machen, welche Services und Leistungen für dein Kind, aber auch für dich als Elternteil unverzichtbar sind.

Neben den grundlegenden Funktionen gibt es einige Zusatzleistungen, auf die du als Elternteil achten solltest. Dazu gehören etwa eine App mit Elternzugang, Benachrichtigungen bei Ausgaben oder individuell einstellbare Limits. Durch diese Funktionen kannst du dein Kind aktiv begleiten und bei Entscheidungen unterstützen. Außerdem bieten einige Banken deinem Kind die Möglichkeit, zusätzlich zu sparen – und bieten einen zusätzlichen Anreiz, etwa durch eine Verzinsung des Guthabens. Und ganz besonders wichtig: Wächst das Konto mit deinem Kind mit? Sobald dein Nachwuchs älter wird, verändern sich auch die Anforderungen an das eigene Konto. Und dann sollte das Kinderkonto zu einem Jugendkonto mit erweiterten Leistungen wie beispielsweise Online-Banking werden.

Schritt 3: Bereite dich gut auf die Kontoeröffnung vor

Ob du das Konto in der Filiale eröffnest oder online, hängt von der Bank ab. Direktbanken bieten oft die VideoIdent-Methode an – dabei weist du dich per Videoanruf mit deinem Ausweis aus. Filialbanken setzen meist auf das klassische PostIdent-Verfahren oder erledigen die Identitätsprüfung direkt vor Ort. Du brauchst auf jeden Fall deinen gültigen Personalausweis oder Reisepass und die Geburtsurkunde deines Kindes. Manche Banken verlangen auch die Steuer-ID deines Kindes, etwa wenn Zinsen auf dem Guthaben anfallen. Denke daran, für dein Kind einen Freistellungsauftrag zu beantragen, damit die Bank nicht automatisch Steuern abführt.

Wenn du das alleinige Sorgerecht hast, brauchst du dafür auch einen Nachweis. Bist du gemeinsam mit dem anderen Elternteil erziehungsberechtigt, kann es sein, dass ihr beide zur Kontoeröffnung erscheinen müsst. Bei manchen Banken reicht auch eine Einverständniserklärung bzw. eine Vollmacht. Das kannst du vorab schnell mit einem Anruf erfragen. So vermeidest du unnötige Wege und sparst Zeit.

Schritt 4: Einführung mit Bedacht – Karte, App & Regeln

Wenn das Konto steht, beginnt der eigentliche Alltag – und den solltest du aktiv begleiten. Viele Banken geben Kindern ab etwa sieben oder zehn Jahren eine Girocard aus, mit der sie Geld abheben oder bezahlen können. Meist funktioniert die Karte auf Guthabenbasis, sodass keine Schulden entstehen können. Trotzdem ist es wichtig, gemeinsam über sinnvolle Regeln zu sprechen. Wie viel darf abgehoben werden? Was passiert, wenn das Geld alle ist? Und wie erkenne ich eigentlich Betrug im Internet?

Viele Eltern übersehen an dieser Stelle, dass auch das Thema App-Nutzung eine Rolle spielt. Einige Banken bieten eine eigene Kinder-App an, mit der dein Kind sein Guthaben einsehen kann – andere haben zusätzlich eine Eltern-App, über die du Limits setzen, Benachrichtigungen erhalten oder sogar einzelne Funktionen sperren kannst. Erkundige dich gezielt danach, denn nicht jede Bank macht das transparent. Ein digitales Begleitsystem mit Elternfunktionen kann den Einstieg deutlich sicherer und übersichtlicher machen – für dich und dein Kind.

Schritt 5: Denk jetzt schon an später

Auch wenn dein Kind noch klein ist, solltest du bei der Kontoeröffnung schon einen Blick in die Zukunft werfen. Was passiert mit dem Konto, wenn dein Kind älter wird? Wird es automatisch in ein Jugendkonto umgewandelt? Bleibt es auch während der Ausbildung oder im Studium kostenlos? Und wie erfährst du davon, wenn sich etwas ändert?

Nicht alle Banken informieren Eltern automatisch über einen Kontenwechsel, wenn das Kind volljährig wird. Manche stellen das Konto dann einfach auf ein Erwachsenenmodell um – mit neuen Konditionen, möglichen Gebühren oder gar der Möglichkeit, das Konto zu überziehen. Deshalb ist es sinnvoll, rechtzeitig mit deinem Kind über diese Veränderungen zu sprechen und gemeinsam zu planen, wie es sein Konto künftig verwalten möchte. So begleitest du dein Kind nicht nur bei den ersten Schritten, sondern bereitest es auch auf die nächste Phase gut vor.

Häufig gestellte Fragen

Weitere Artikel